Aufbruch am dritten Tag des 32. Bundeskongresses

Zusammenhalt bewahren, Verantwortung übernehmen: NaturFreunde wollen Aufgaben der kommenden Jahre solidarisch und entschlossen angehen

Am dritten Tag des 32. Bundeskongresses der NaturFreunde Deutschlands in Kaiserslautern standen die Zeichen auf Abschluss und Aufbruch zugleich. Nach den intensiven Beratungen der letzten beiden Tage ging es darum, den Verband politisch und organisatorisch für die kommenden Jahre aufzustellen.

Leidenschaftlich diskutiert wurde über den Leitantrag „Unsere Zeitenwende: Frieden mit Mensch und Natur“. Der Antrag greift die große gesellschaftliche Herausforderung der Förderung von Frieden auf. Dabei wurde deutlich: Die NaturFreunde verstehen Frieden nicht nur als Abwesenheit von Krieg – sie begreifen Frieden als aktiven gesellschaftlichen Auftrag. Der Antrag wurde nach Ergänzungen mit überwältigender Mehrheit beschlossen.

Michael Müller machte in seiner Rede deutlich: „Frieden ist nicht Stillstand – Frieden ist die Kraft, Konflikte ohne Gewalt zu lösen und an der Seite derjenigen zu stehen, die am meisten leiden.“

Michael Müller als Bundesvorsitzender bestätigt

In der anschließenden Wahl wurde Michael Müller als Bundesvorsitzender bestätigt. Auch wählten die Delegierten einen neuen Bundesvorstand, der die politische und organisatorische Arbeit der NaturFreunde in den kommenden drei Jahren verantwortet. Die Wahlen standen für Kontinuität und zugleich für die Bereitschaft, die notwendigen Modernisierungsprozesse engagiert fortzusetzen.

Am Sonntagvormittag konnten auch die letzten Anträge bearbeitet werden. Mit der Abstimmung über weitere Anträge zur Zeitenwende, zur Stärkung der Friedensarbeit und auch zur Verbandskommunikation schlossen die NaturFreunde ihr inhaltliches Arbeitsprogramm ab.

„Die NaturFreunde werden gebraucht – als Verband, der Haltung zeigt und nicht schweigt“, betonte eine Delegierte in der Abschlussdebatte.

Pluralismus ist eine demokratische Stärke

Wie geht ein Verband, der eine so lange Geschichte hat, mit unterschiedlichen Perspektiven um? Diese Frage hatte viele Beratungen durchzogen – und ihr wurde nicht ausgewichen. Vielmehr bekannten sich die NaturFreunde offen dazu, dass Pluralismus eine demokratische Stärke ist und nicht als Schwäche verstanden werden darf. 

In der Friedensfrage wurde bekräftigt:  Die Komplexität der heutigen Welt spiegelt sich auch in den Diskussionen der NaturFreunde wider. Die NaturFreunde werden Formate anbieten, um unterschiedliche Positionen solidarisch zu bearbeiten. Diplomatie und Solidarität bleiben die zentralen Antworten auf Krieg und Krise.

"Wir gehen den richtigen Weg"

Am Ende des Kongresses war deutlich zu spüren: Die NaturFreunde nehmen die Widersprüche dieser Zeit ernst – und sie entscheiden sich bewusst dafür, nicht in Beliebigkeit oder Selbstzufriedenheit zu verfallen. „Wir gehen nicht den einfachsten Weg – wir gehen den richtigen“, formulierte ein Delegierter in seinem Schlusswort.

Als die Delegierten sich am Mittag nach dem traditionellen Singen des NaturFreunde-Liedes voneinander verabschiedeten, dominierte eine Stimmung aus Erleichterung, Stolz und Verantwortungsbewusstsein. Die Aufgaben der kommenden Jahre sind klar umrissen – die Bereitschaft, sie solidarisch und entschlossen anzugehen, ebenso.

Mit Mut, Haltung und Zusammenhalt haben die NaturFreunde auf ihrem 32. Bundeskongress gezeigt: Zukunft entsteht nicht von allein – sie wird gemeinsam gemacht.

Berg frei!

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